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Mittwoch, 13. Juli 2011

Ab in den Sueden!

Nun sind wir seit acht Tagen in Wellington und so langsam zieht es uns weiter. Nachdem wir bestimmt schon das vierte Mal im Te Papa waren und auch sonst schon eine Menge (wenn auch laengst nicht alles) von Wellington gesehen haben, wollen wir nun doch weiter. Viel raus gekommen sind wir hier naemlich noch nicht. Lediglich in den Nachbarort Petone, doch uns fehlen die endlosen Weiten, von denen uns Backpacker taeglich berichten.

Am Mittwoch hat es hier in Wellington ein kleines Erdbeben gegeben. Komisches Gefuehl. Man fuehlt sich so machtlos. Ein kurzes Ruetteln von etwa 3 Sekunden und man bekommt leichte Panik. Wohingegen die Neuseelaender noch nicht einmal von ihren Computerbildschirmen aufschauen.

Auch sonst sind die Kiwis ziemlich abgehaertet. Wir haben hier tagsueber zwischen 12 und 15 Grad, ein kleiner Schnupfen hat mich (Jule) erwischt und die Kiwis laufen hier mit kurzen Sachen und teilweise sogar barfuss durch die Stadt... Hinzu kommt, dass es hier unwahrscheinlich windig ist. In Deutschland wuerde die Windstaerke wohl mit zwei oder drei eingestuft werden.

Am Freitag haben wir von zwei Franzosen einen Camper gekauft. Mit den noetigen Kochutensilien sowie einem Bett ausgestattet ziehen wir nun also um in unser neues zu Hause auf vier Raeder. Robert hatte die Ehre die erste Fahrt ueber ca. 5 km zu uebernehmen. Nervoes ist gar kein Ausdruck fuer sein Empfinden am Steuer unseres Campers dem Linksverkehr folgend.

Backpacker haelt es ja bekanntlich nicht besonders lange an einem Ort und deswegen zieht es auch uns nun weiter. Ziel ist die Suedinsel Neuseelands. Dort hoffen wir auf einen Job in der Ernte. Von vielen Backpackern haben wir gehoert, dass man dort unter Umstaenden bis zu 1.000 $ (ca. 540 Euro) pro Person pro Woche verdienen kann. Das waere doch was :) Davon koennten wir schon wieder eine ganze Weile ohne Job auskommen!

Die Kiwis hier sind in ihrer Arbeitsweise sehr gemuetlich. Gibt es doch wirklich z. B. an den Kassen eines Supermarktes insgesamt 3 Mitarbeiter pro Kasse. Ein Mitarbeiter kassiert, einer packt dir deinen Einkauf ein und ein weiterer raeumt deinen Einkaufswagen weg. Trotz der vielen Arbeiter muss man jedoch trotzdem jede Menge Zeit einplanen. Mit dieser Mentalitaet muessen wir ersteinmal klarkommen.

Die Waren der Supermaerkte sind zudem akurat aufeinander gestapelt. Anfangs dachten wir es hat damit etwas zu tun, dass die Kiwis eine Beschaeftigung bei der Arbeit brauchen. Mittlerweile denken wir jedoch, dass es etwas mit der Stabilitaet zu tun hat. Kommt doch gut gestapeltes Obst und Gemuese bei einem Erdbeben nicht so schnell ins Rutschen wie lose einsortiertes...

"Normale" Lebensmittel sind hier teurer als in Deutschland und geschmacklich nicht zu vergleichen. Richtiges Brot gibt es hier nicht. Hier wird hauptsaechlich Weissbrot gegessen und Lebensmittel wir Wurst sind hier eher Mangelware. Richtiges Fleich hingegen ist hier billiger als in Deutschland (Hackfleisch jedoch teurer). Roberts Bier am Abend (0.5 L) kostet hier auch mal eben pro Flasche 5.13 $ (ca. 2.60 Euro). Billig ist was anderes! Bier bekommt man hier uebrigens nur gegen Vorlage eines Ausweises. Unter 18 Jahren geht hier quasi garnichts.

Zeit haben wir hier genug. Alles ist chillig. Dieses staendige Rumsitzen im Hostel ist jedoch gerade fuer mich (Jule) oft sehr schwer. Wer mich kennt der weiss, dass ich immer was tun muss. Fuer mich ist das "rumgammeln" also bisher zweifelsohne die groesste Herausforderung. Naja, wir werden sehen wie es wird, wenn wir endlich arbeiten koennen.


Sonnenuntergang
 Samstagabend hiess es dann aber ersteinmal: Raus aus dem Hostel und ab in den Camper. Auf Dauer waere das Hostel fuer uns zu teuer geworden. Viele nette Leute haben wir hier jodoch kennengelernt. Unsere allabendliche Runde bestand aus insegesamt 6 Deutschen! Ja Deutsche, die scheint es hier wie Sand am Meer zu geben. Fuer unser Englisch war dies jedoch nicht sonderlich foerderlich ;)

Sonntagmorgen um 08:25 Uhr ging dann also unsere Faehre von Wellington nach Picton.
Es fehlen einem echt die Worte, wenn man die Marlborough Sounds passiert. Eine Kulisse wie aus Herr der Ringe. Ja, so sieht es dort wirklich aus.

In Picton angekommen hiess es dann ersteinmal weiter nach Blenheim, schliesslich werden hier gerade Arbeiter gesucht, die die Weinreben beschneiden. Wir hatten auch schon eine konkrete Adresse. Da unsere Karte jedoch nicht jede Kleinstadt im Detail wieder gibt, hielten wir an um einen Einheimischen nach dem Weg zu fragen. Ein typischer Maori verwies uns allerdings zu Linda (ebenfalls Maori), die so eine Art Vermittler ist.


Wir also dahin. Am naechsten Morgen sollten wir noch einmal kommen (schliesslich war es Sonntag). Da wir wussten, dass Johannes aus unserer "Wellington Clique"
ebenfalls nach Blenheim wollte, riefen wir ihn an und trafen ihn anschliessend.

Linda hatte direkt am naechsten Tag eine Arbeit fuer uns. Gestern (am Dienstag) war also unser erster Arbeitstag. Ab aufs Feld. In Seddon, in Mitten der Marlborough Sounds, haben wir unsere erste Einfuehrung im Beschneiden von Wein erhalten. Gar nicht so einfach, vorallem dann nicht, wenn es stuermt und man die Regenfront im Nacken hat. Gegen Mittag fing es dann auch tatsaechlich an zu regnen. Die Arbeit wurde abgebrochen.

Sobald der Boden nass ist, darf hier nicht mehr auf dem Feld gearbeitet werden. Es ist zu gefaehrlich, da man ausrutschen und sich verletzen koennte. Also, den Rest des Tages frei... Es ist keine leichte Arbeit, dass kann ich euch sagen, aber sie bringt uns Geld ein und das ist die Hauptsache. Den zukuenftigen Wein allerdings, werden wir dennoch mit Sicherheit nun noch mehr schaetzen!

Auf einem schoenen Campingplatz konnten wir uns mit unserem Camper hinstellen. Heute sollte es nun eigentlich weiter gehen mit der Arbeit doch es regnet schon den ganzen Tag.

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